Paul Diepgen

deutscher Historiker der Medizin; Gynäkologe; Veröffentl. u. a.: "Hahnemann und die Homöopathie", "Die Frauenheilkunde der Welt", "Die Medizin an der Berliner Charité"

* 24. November 1878 Aachen

† 2. Januar 1966 Mainz

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 47/1968

vom 11. November 1968

Wirken

Paul Robert Diepgen, kath., wurde am 24. Nov. 1878 in Aachen geboren und studierte Medizin in Tübingen, Leipzig, Bonn und Freiburg i.Br. Nach seiner Promotion zum Dr. med. promovierte er 1909 auch noch zum Dr. phil. Im gleichen Jahr habilitierte er sich in Freiburg für das Fach der Medizingeschichte und wirkte gleichzeitig lange Jahre als Gynäkologe und Chefarzt des dortigen Lorettokrankenhauses. 1915 wurde er in Freiburg zum apl. Professor, fünf Jahre später zum Honorarprofessor ernannt. Seine medizingeschichtlichen Pläne wurden in diesem Zeitabschnitt besonders von dem bekannten Pathologen Ludwig Aschoff gefördert.

Seit 1929 hatte D. eine ordentliche Professur an der Berliner Universität inne, wo er unter nicht geringen Schwierigkeiten sein Institut für Medizingeschichte aufbaute, ganz im Geiste der Arbeitsstätte seines Vorbildes Karl Sudhoff, der Bahnbrechendes auf diesem Gebiete in Leipzig geleistet hatte. Hier hat D. bis zum Kriegsende 1945 gewirkt. Es gelang ihm, seine medizingeschichtliche Privatbibliothek, die größte Deutschlands, aus dem Berliner Chaos ...